Zum 14. Mal verlieh das Kennedy Center in Washington DC den Mark Twain Prize for American Humor. Damit reiht sich Preisträger Will Ferrell in eine illustre Liste großartiger Comedians ein, zusammen mit Bill Cosby, Billy Crystal, Steve Martin und Lily Tomlin.
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Der Mark Twain Prize wird seit 1998 vom Kennedy Center vergeben. Damals ging er zum ersten Mal an Richard Pryor, der mit seiner Mischung aus Comedy und Gesellschaftskritik der perfekte Comedian war, um den Sinn des Preises zu verkörpern. Denn genau diese Mischung oblag Mark Twain (bzw. Samuel Clemens), seine Sozialkritik mit Gelächter zugänglicher zu machen und die Menschen durch den Humor zum Denken zu bewegen.
Will Ferrell wird ausgezeichnet
13 Jahre nach Pryor wurde nun Will Ferrell ausgezeichnet, eigentlich für surreal-albernen Humor bekannt, dürfte vorwiegend seine George W Bush Parodie dafür gesorgt haben, dass er maßgeblich in den Kanon der politischen Comedians einzog. Auch seine Weigerung, den Präsidenten vor und nach seiner Saturday Night Live Karriere zu treffen, traf den Nerv der Zeit. Während seiner SNL Laufbahn meinte er, dass es dem Charakter selbst schaden könnte, danach gab er zu, dass er auch aus einem politischen Standpunkt heraus kein Interesse daran hätte. Sein Broadway Special: „You’re Welcome America. A Final Night with George W Bush“ gewann einen Tony Award, zusammen mit Kollege Adam McKay, mit dem er auch die mittlerweile extrem populäre Website funny or die kreierte, die unlängst sogar einen Sketch mit Ex-Präsident Clinton postete. Durch seine Filme, seine Saturday Night Live Parodien und das funny or die Projekt ist Will Ferrell nicht nur ein alberner Humorist, sondern jemand, der den Zeitgeist erkennt, kulturellen Einfluss auf die Comedy-Szene hatte und damit den Weg für Kollegen wie Paul Rudd, Seth Rogen und Andy Samberg ebnete, die ohne Ferrell im Wust der Sandler-Filme wohl kaum eine Plattform erhalten hätten.
Kostbare Veranstaltung
In einem 90-Minuten Spezial nahm Ferrell den Preis entgegen, dazu geladen wurden Freunde und Kollegen wie Adam McKay, Paul Rudd, Jack Black, Molly Shannon und John C. Reilly. Gaststar musste man wohl auch sein, um sich den Eintritt zu leisten, denn für das Event kosteten Tickets mind. 1000$, die für die Erhaltung des Kennedy Centers genutzt wurden, das seit jeher den Mark Twain Prize hostet und auch sonst zu Washingtons Kulturzentren gehört.
Die Zeremonie startete mit Jack Black, der sich an „We will rock you“ aka „Will will rock you“ machte, danach gaben sich die Kollegen, mit denen Ferrell eng zusammen gearbeitet hatte, die Ehre und lobten Wills kalte, tote Augen (Conan O’Brien), die den Zuschauer in den Bann ziehen, sein Talent, surrealen Humor für den Mainstream zu schreiben (Jack Black) und seine freundliche und aufmerksame Art und Weise als Kollege und Comedian (Molly Shannon). Ferrell dankte vor allem seiner Frau, seinen Freunden und sagte, er sei zutiefst stolz darauf, einen Preis mit den größten, amerikanischen Comedians zu teilen.
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