Tipps für den Kauf von Bahntickets

Berlin – Zum Fahrplanwechsel im Dezember hat die Bahn erneut an der Preisschraube gedreht. Mit ein paar Tipps lassen sich aber dennoch preiswert Bahntickets erwerben.

1. So früh wie möglich buchen: Wer früh plant, kann günstiger fahren. Bereits 180 Tage vor Reiseantritt ist eine Buchung möglich. Die Preise werden gemäß der erwarteten Auslastung gestaltet. Tritt die Prognose nicht ein, kann ein Zug theoretisch zwar auch günstiger werden. Doch das ist nach den Erfahrungen von Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn eher die Ausnahme. Vor allem an starken Reisetagen rät er zur frühzeitigen Buchung.

2. Weniger gefragte Reisetage wählen: Besonders Montag, Freitag und Sonntag sind gefragte Reisetage. Auch vor und nach Feiertagen, zu Ferienbeginn und zu Ferienende sind die Kapazitäten oft gut ausgelastet. Um zu sparen, ist es ratsam, eine Zugverbindung an weniger starken Reisetagen auszuwählen.

3. Sparpreisfinder aktivieren: Ist eine Reise geplant, lassen sich mit dem Sparpreisfinder auf bahn.de für die gewünschte Verbindungen leicht die besten Preise finden. Ist der Reisetag nicht variabel, kann mit der Auswahl einer weniger gefragten Tageszeit gespart werden, weiß Pro-Bahn-Experte Naumann.

4. Super-Sparpreis buchen: Zum Super-Sparpreis können Tickets ab 19,90 Euro (2. Klasse) und 29,90 Euro (1. Klasse) erworben werden. Diese Fahrscheine sind im IC und ICE zuggebunden und können nicht storniert werden. Im Preis ist weder ein City-Ticket noch eine Reservierung inkludiert. Wer im Besitz einer Bahn-Card 25 oder 50 ist, erhält zusätzlich 25 Prozent Rabatt, erläutert die Deutsche Bahn. Im besten Fall könnten Tickets so zu Preisen ab 14,90 Euro oder 22,50 Euro gebucht werden.

5. Sparpreis nutzen: Sparpreis-Fahrkarten sind zu Preisen ab 23,90 Euro (2. Klasse) und 35,90 Euro (1. Klasse) verfügbar. Inhaber einer Bahncard 25 oder 50 sparen 25 Prozent. Bei einer Fernreise über mindestens 100 Kilometer enthalten sie ein City-Ticket, das in 126 Städten gültig ist. Fahrten mit S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und Bussen zum Startbahnhof und vom Zielbahnhof zum Bestimmungsort sind damit im Stadtgebiet kostenlos. Sparpreis-Tickets können bis zu einem Tag vor Reiseantritt storniert werden. Nach Abzug einer Gebühr von 10 Euro erfolgt die Erstattung in Form einer Gutschrift.

6. Kostenlos mit Kindern unterwegs: Kinder bis 14 Jahre reisen mit Eltern oder Großeltern immer kostenfrei. Wenn sie über 6 Jahre alt sind, müssen sie allerdings auf dem Fahrschein der Erwachsenen eingetragen sein.

7. ICE abwählen: Wer für seine Reise Zeit hat und sich in der Reiseauskunft Verbindungen ohne ICE anzeigen lässt, kann günstigere Fahrten finden. Ob das attraktiv ist, hängt allerdings stark von der Strecke und der Reisedauer ab, die Reisende ohne ICE in Kauf nehmen müssen, so Pro-Bahn-Experte Naumann.

8. Auf Regionalverkehr umsteigen: Reisende, die ihre Strecke gut kennen und Umstiege nicht scheuen, können auf schnelle Züge und Direktverbindungen verzichten und eine Teilstrecke im Regionalverkehr fahren. Naumanns Tipp: Es kann günstiger sein, beispielsweise auf der Strecke Berlin-Frankfurt/Main im Fernverkehr nur bis Kassel zu reisen und zwischen Kassel und Frankfurt den Regionalverkehr zu nutzen.

9. Auf Reservierung verzichten: Immerhin 4,50 Euro pro Strecke kann jeder sparen, der auf eine Reservierung verzichtet. Vor allem an Startbahnhöfen, auf denen Züge neu eingesetzt werden, haben Reisende ohne Reservierung gute Chancen auf einen Sitzplatz. Wenn sie frühzeitig da sind, können sie einen Platz suchen, sobald der Zug bereitsteht.

10. Gruppenangebote nutzen: Bis zu fünf Reisende können im Regionalverkehr deutschlandweit günstig mit Quer-durchs-Land- und Schönes-Wochenende-Tickets fahren. Der Grundpreis liegt bei 44 Euro plus 8 Euro (Quer-durchs-Land) beziehungsweise 6 Euro (Schönes-Wochenende) für jede weitere Person. Das Schönes-Wochenende-Ticket wird allerdings im Sommer 2019 eingestellt. Zusätzlich machen Länder-Tickets günstige Reisen für mehrere Mitfahrer im Regionalverkehr möglich. Gruppen von mehr als 6 und maximal 30 Personen können im Fernverkehr vom Gruppensparpreis profitieren. Er ist ab 19,90 Euro pro Person inklusive Sitzplatzreservierung erhältlich.

11. Bahncard-Rechner anwenden: Nicht nur für Vielfahrer kann eine Bahncard sinnvoll sein. Anhand einer möglichen Route gibt der Bahncard-Rechner online darüber Auskunft, welche der Bahncard-Varianten die günstigste ist. Mit einer Probe-Bahncard ist je nach Strecke bereits auf der ersten Fahrt eine Ersparnis möglich.

12. Erste-Klasse-Schnäppchen sichern: Um die Auslastung der Züge zu steuern, wird mitunter auch die 1. Klasse vergleichsweise günstig angeboten. Es komme durchaus vor, dass der Super-Sparpreis für die 1. Klasse zu einem günstigeren Preis als der Sparpreis für die 2. Klasse verfügbar ist, erläutert die Deutsche Bahn. Für preissensible Kunden lohnt es sich, darauf zu achten. Nicht zuletzt, weil die Reservierung, die regulär 4,50 Euro pro Strecke kostet, in der 1. Klasse kostenlos ist.

Fotocredits: Frank Rumpenhorst
(dpa/tmn)

(dpa)

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