Das National Museum of Women in the Arts in Washington DC ist das einzige Museum auf der Welt, das sich ausschließlich den Beiträgen von Frauen widmet. Das seit 1981 bestehende Museum ist auch international sehr erfolgreich.
Die Gründer des National Museum of Woman in the Arts sind die studierte Kunsthistorikerin Wilhelmina Cole Holladay mit Unterstützung ihres Mannes Wallace F. Holladay, Bauunternehmer. Die beiden begannen in den 1960er Jahren mit dem Sammeln von ausschließlich weiblicher Kunst, um die Bevormundung ethnischer Minderheiten zu durchbrechen.
National Museum of Women in the Arts: Die Anfänge
In den 1960er Jahren wurde von Wissenschaftlern und Historikern vermehrt festgestellt, dass in Museen und Kunstausstellungen die Werke von ethnischen Minderheiten unterbesetzt waren. Darunter zählten Menschen verschiedener Herkunft, verschiedene ethnische Gruppen und Frauen. Um dem ein Ende zu setzen und auch den Minderheiten eine Chance der Anerkennung zuteil werden zu lassen, entschied sich die Kunsthistorikerin Wilhelmina Cole Holladay mit ihrem Ehemann, feministische Kunst zu sammeln.
1980, nach 20 Jahren intensiver Kollekte, beschloss sie, ihr Augenmerk auf die Gründung eines Museums zu richten, in dem sie ihre Sammlungen präsentieren konnte. Bereits ein Jahr später errichtete sie die profitfreie, private Kunstgalerie.
Im Jahr 1983 kaufte Holladay ein Wahrzeichen, einen früherer Freimaurer-Tempel, in der Nähe des Weißen Hauses. Dieser wurde unter höchsten Standarts in Design, Museum und Sicherheit renoviert. Sie gewann dafür unzählige architektonische Preise. Schließlich, im Frühling 1987, eröffnete das Museum in Washington DC seine Tore mit einer angesammelten Ausstellung „American Woman Artists 1830-1930“.
Einige Künstlerinnen der Gegenwart und Vergangenheit
Einen Platz in dem National Museum of Women in the Arts findet eine jede Künstlerin. Werke von Künstlerinnen aus der Gegenwart wie Margaret Bourke-White, Carrie Mae Weems, Judith Leyster, Sofonisba Anguissola und Dame Elisabeth Frink werden hier zur Schau gestellt.
Auch die Damen aus der Vergangenheit werden nicht vergessen: Frida Kahlo, Käthe Kollwitz, Louise Dahl-Wolfe, Lotte Laserstein, Elisabeth-Louise Vigée-Lebrun, Dorothy Dehner und Joan Snyder haben sich ihren Platz in Holladays Kunstsammlung gesichert.
Holladays Werk: Das National Museum of Women in the Arts
Holladay hat in ihrem Museum Werke von rund 800 Künstlerninnen angesammelt. Zusätzlich bietet sie 80 Bildungsprogramme für Kinder, Erwachsene und Lehrer an. Nicht nur Malerei, sondern auch darstellende und literarische Kunst, sowie andere kreative Disziplinen werden von ihr unterstützt. Ihre Büchereien enthalten Dateien von über 1.800 Künstlerinnen und knapp 18.500 Bücher und Ausstellungskataloge.
Im Jahr 1997 wurde das Museum of Women in the Arts erweitert. Ein neuer Flügel, 2 neue Gallerien, ein größerer Museums-Shop, sowie ein Empfangsraum wurden ergänzt. Mittlerweile kann das Museum mit 1,2 Millionen bisherigen Besuchern glänzen und 200.000 Mitglieder unterstützen das Museum und seine Mission.
Aktuell hat das Museum Ausschüsse in 28 Staaten, sowie 3 Tochtergesellschaften im Ausland. Geplant sind weitere Ausschüsse in jedem US-Staat.
National Museum of Women in the Arts: Die Mission
Wilhelmina Cole Holladay möchte mit ihrem Werk Anerkennung für die Leistungen der weiblichen Künstlerinnen aller Perioden und Nationalitäten erhalten und die Öffentlichkeit davon unterrichten. Dies hat sie durch Forschung und Erwerb geschafft. Neben den permanenten Ausstellungen von Kollektionen, Büchereien, Forschungszentren und Bildungsprogrammen werden außerdem vierteljährlich ein Magazin und diverse Bücher veröffentlicht, es gibt ein Netzwerk und internationale Komitees.
Das Ziel den Menschen weibliche Kunst näher zu bringen mag Holladay damit durchaus gelungen sein.