Michelle Obama: Die Frau an der Seite des Präsidenten

Ohne seine First Lady Michelle ist der 44. Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama kaum vorstellbar. Die Rolle der vorlauten Top-Juristin im Wahlkampf ihres Ehemannes hat Michelle Obama heute weitestgehend abgelegt und zeigt sich als brave Mutter und Ehefrau.

Die erste afroamerikanische First Lady Amerikas hat einen Wandel vollbracht: Sowohl das Bild eines US-Präsidenten als auch die Rolle der First Lady hat sie genauso gewandelt, wie ihren eigenen starken Willen gezähmt.

Das Ausmaß des Einflusses dieser Frau ist schwer nachweisbar, jedoch unbestritten. Michelle Obama ist eine gute und medientechnisch sehr geschickte First Lady auf dem Weg zur Ikone.

Biographischer Hintergrund

Im Gegensatz zu ihrem Mann Barack Obama wurde Michelle Robinson nicht in eine Aristokratenfamilie geboren, sondern wuchs unter recht einfachen Verhältnissen im Süden von Chicago auf. Ebenfalls anders als ihr Mann hat Michelle sowohl afrikanische Vorfahren, die als Sklaven nach Amerika gebracht wurden als auch einen Weißen in der Erblinie. Aus diesen biographischen Eckpunkten könnte man ihre Willensstärke und Kämpfernatur ableiten, denn sie musste sich von klein auf immer durchsetzen und stark machen für ihre Ziele.

So gelang es ihr, aufgrund hervorragender schulischer Leistungen eine Klasse zu überspringen und bereits 1981 Soziologie und Afroamerikanische Studien im Nebenfach an der Princeton-University zu studieren. Anschließend studierte die zielstrebige, junge Frau Jura an der Harvard University.

Ihren Mann, den späteren 44. Präsidenten, lernte sie während eines juristischen Praktikums kennen. Im Oktober 1992 heirateten sie. Neben Stellen als Anwältin und Beraterin wurde Michelle Obama Executive Director des Chicagoer Büros der Nichtregierungsorganisation „Public Allies“ und engagierte sich stark für die Stadt Chicago.

Kurz vor der Präsidentschaftswahl legte sie ihre eigene Karriere aber auf Eis und bereitete den Einzug in Das Weiße Haus vor.

Von der großen Klappe zur First Lady

Präsident Barack Obama hat seiner Frau, die im wahrsten Sinne des Wortes den Kampf um die Wahl zum Präsidenten an der Seite ihres Mannes bestritt, sicherlich viel zu verdanken. Sie hielt umjubelte Wahlkampfreden und erweckte starkes mediales Interesse.

Ob raffinierte Taktik oder unüberlegte Äußerungen, fiel die zukünftige First Lady schon im Wahlkampf durch sarkastische Bemerkungen gegenüber ihrem Mann/Kandidaten und lustigen Anekdoten aus dem Familienleben der Obamas auf: „Ich höre, er ist ein eindrucksvoller Typ. Ein großartiger Redner.  Bewundernswert! Doch wie bringe ich das in Einklang mit dem Typen, der bei mir zuhause wohnt?“, waren die nicht ganz feinen Worte der First Lady anfangs.

In den Wahlkampfreden wie dem bekannt gewordenen Plädoyer gegen die Angst als lebens- und politikbestimmendes Motiv für ihren Mann sprach sie immer von „Wir“, wenn es um Politik ging.

Rolle der Frau an Obamas Seite

Michelle Obama vollzog jedoch einen betrachtlichen Wandel an der Seite ihres Mannes in Washington D C. Als das Interesse am Präsidentschaftskandidaten Obama loderte, hielt sie sich plötzlich zurück mit ihren Bemerkungen und reduzierte sich auf eine neue Definition der First Lady.

Zu allererst sei sie Mutter der Töchter Malia Ann (* 1998) und Natasha („Sasha“) (* 2001), brave Ehefrau, die ihren Mann in Rat und Tat unterstützt und nebenbei sich ein wenig selbst darstellt und sozial wie politisch engagiert.

Dabei folgt sie nicht dem Rollenmodell Hillary Clinton mit erhobenem Zeigefinger, sondern setzt auf die Botschaft „Ich bin eine von euch“. Und so kommt es, dass, wenn Michelle Obama mit einer First Lady verglichen wird, dann nicht der Name Hillary Clinton fällt, sondern die ehrenvolle Jackie Kennedy.

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