Erdbeben in Washington DC: Wenn die Erde wackelt…

Am 23. August, 13.51 Ortszeit, erschütterte ein Erdbeben mit Stärke 5,8 die US-Hauptstadt Washington DC. Trotz aller Aufregung entstanden keine größeren Schäden und es wurden keine schweren Verletzungen gemeldet.

Während die Nachbarn in Los Angeles an der Westküste schon öfter mit solchen Erdbeben zu kämpfen hatten und haben, ist eine solche Naturkatastrophe an der Ostküste relativ ungewöhnlich. Dementsprechend brach am Dienstag in der Hauptstadt das große Chaos aus.

Ein Erdbeben erschüttert Washington DC

Als das Erdbeben am Dienstagmittag einsetzte, wusste zunächst Niemand, was los war. Man fühlte sich wie auf einem schwankenden Schiff. Fußböden, Decken und Wände vibrierten, Fensterläden schlugen gegen Hausmauern, Computer-Bildschirme hüpften auf den Schreibtischen, Bücher fielen aus den Regalen, Bilder und Vorhangstangen lösten sich aus ihren Befestigungen.

Der Schaden hielt sich jedoch glücklicherweise in Grenzen. An einigen Gebäuden lösten sich die Ziegelsteine aus den Mauern und beschädigten parkende Autos. In einem Elektromarkt und einer Apotheke brachen die Decken ein, im Pentagon riss eine Wasserleitung. Als einziger Verletzter gilt ein Mann, der aus Angst vor dem Erdbeben unter seinem Tisch Schutz suchen wollte und sich dabei den Kopf an der Tischkante anstieß.

Die Ausmaße des Erdbebens lassen sich an den Auswirkungen an der Washingtoner Kathedrale recht gut abschätzen: An deren Hauptturm brachen drei bis vier Zinnen ab, kein Vergleich also zu Haiti oder Japan.

Die Reaktionen der Einwohner

Das Erdbeben kam abrupt und ohne Vorwarnung und hörte genauso schlagartig auf, wie es begonnen hatte. Danach brach in der US-Hauptstadt das Chaos aus. Da Erdbeben dort schließlich so oft vorkommen wie Kängurus, rechneten die Menschen, insbesondere die, die sich im Pentagon aufhielten, mit einem erneuten Terroranschlag und stürmten aus den Gebäuden. Büros und Museen wurden evakuiert, auf den Straßen bildete sich einer der schlimmsten Staus seit Jahren, die Bahnhöfe waren überfüllt.

Auch die Mobilfunknetze brachen relativ schnell zusammen. Alle wollten eben sofort nach Hause und zur gleichen Zeit mit ihren Liebsten sprechen.

Die Nachbebenzeit in Washington DC

Für die Bewohner der US-Hauptstadt war das Erdbeben ein Schock. Experten konnten Nachbeben registrieren und rechnen in den nächsten Tagen mit weiteren Erdstößen. Zu diesem Anlass nahm sich ein Großteil der Bevölkerung Urlaub: So etwas wollen sie nicht noch einmal abseits ihres Zuhauses und ihrer Familie erleben.

Doch auch nach den möglichen Nachbeben werden die Washingtoner den Atem noch anhalten müssen: Hurrikan Irene plant am Wochenende einen Besuch. Man könnte das Erdbeben-Chaos praktisch als Probelauf ansehen, der in seiner Bewältigung aber noch wesentliche Mängel aufzuweisen hat.

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