Ein Stopover macht aus einer Reise zwei

Berlin – Für die einen ist das Umsteigen am Flughafen nur lästig, für die anderen ist es eine echte Chance. Sie machen aus dem Zwischenhalt einen Stopover – und damit aus einem Urlaub zwei.

Viele beliebte Reiseländer sind nicht ohne eine Zwischenlandung zu erreichen. Oft ist die Flugreise mit einem zusätzlichen Halt auch deutlich günstiger als eine Nonstop-Verbindung. Statt bloß im Terminal ein paar Stunden auf den nächsten Flieger zu warten, können Urlauber ihren Aufenthalt dann zu einer Mini-Städtereise verlängern.

Das bietet sich zum Beispiel auf dem Weg nach Asien und Australien an. Dubai, Abu Dhabi, Bangkok, Singapur und Kuala Lumpur sind nur einige spannende Metropolen für einen Kurzaufenthalt, bevor zum Beispiel der Badeurlaub oder eine Rundreise wartet.

Wer nicht gerne und lange fliegt, für den wird die Reise mit einem Zwischenstopp außerdem entspannter. Ein Kurzaufenthalt kann außerdem bei der Gewöhnung an eine neue Zeit- oder Klimazone helfen.

Keine Reise wert – aber einen Stopover

Die Reiseblogger Sina Blanke und Jan Glatte von
Lichterderwelt.de nutzen einen Stopover häufig, um Städte zu erkunden, die ihnen keine eigene, lange Reise wert sind. «Unser Lieblings-Stopover ist Reykjavik, wenn wir in die USA fliegen», sagt Blanke. Und wenn die beiden an die US-Westküste unterwegs sind, machen sie einen Halt an der Ostküste, zum Beispiel in New York oder Washington.

Abseits der Klassiker geht es auch ausgefallener: Warum nicht einmal in Panama-Stadt Halt machen, wenn es weiter nach Südamerika geht? Oder in Maskat im Oman, wenn danach ein Urlaub in Asien folgt?

Fluggesellschaften mit eigenen Angeboten

Manche Fluggesellschaften haben eigene Pakete für Extra-Stopps, teils mit günstigen Hoteltarifen und organisierten Ausflügen vor Ort. «Airlines bieten inzwischen oft die Möglichkeit, Umsteigeflüge mit einem kurzen Aufenthalt am Zwischenziel zu kombinieren», sagt Laura Frommberg, Chefredakteurin des Luftfahrtportals «Aerotelegraph».

Qatar Airways zum Beispiel bietet Stopover-Programme in Doha an, der Hauptstadt des Emirats Katar am Persischen Golf. Bis zu vier Übernachtungen sind möglich, die erste Nacht ist kostenlos.

Singapore Airlines bietet bei Flügen von Düsseldorf, Frankfurt/Main und München aus das Stopover-Holiday-Programm an. Eine Hotelübernachtung in Singapur, Flughafentransfer und eine Sim-Karte gibt es laut Airline für 26 Euro pro Person. Wer sich noch freien Eintritt zu einigen Sehenswürdigkeiten wünscht, zahlt 39 Euro.

Außerdem bietet der
Changi Airport in Singapur selbst Stopover-Deals an – nach Betreiberangaben ab umgerechnet rund 42 Euro für eine Hotelnacht, One-Way-Flughafentransfer und Sim-Karte.

Ein Stopover lässt sich auch eigenständig planen. Möchten Urlauber auf der Reise zum eigentlichen Ziel eine bestimmte Stadt sehen, schauen sie am besten, welche Fluggesellschaft dort ihren Sitz hat – und ob diese von ihrem Drehkreuz aus auch das geplante Endziel ansteuert. Über ein Hotelportal lässt sich dann eine passende Unterkunft finden.

Eine Nacht sparen

Wer dann geschickt bucht, kann mit wenig zusätzlichen Kosten viel Zeit vor Ort verbringen. Ein Nachtflug mit Ankunft morgens plus ein Weiterflug am Abend einen Tag später ergeben zwei Tage vor Ort – bei nur einer Nacht im Hotel. Das ist günstig, aber auch anstrengend.

Stressfreier wird der Aufenthalt, wenn man sich etwas mehr Zeit nimmt, etwa drei bis vier Tage. Denn oft geht schon ein Tag für die Flughafentransfers sowie Check-in und Check-out drauf.

Wichtig: In einigen Staaten wird auch für Kurzaufenthalte ein Visum oder eine Einreisegenehmigung verlangt. Wer zum Beispiel über die USA nach Mittelamerika oder in die Karibik fliegt, braucht für den Stopover zum Beispiel in Atlanta oder Miami eine Esta-Genehmigung.

Fotocredits: Christian Röwekamp,Christin Klose,Andrea Warnecke,Jan Glatte,Singapore Tourism Board,Jan Glatte,Flavio Leone
(dpa/tmn)

(dpa)

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