Puerto Rico gehört nicht gerade zu den Massenproduzenten von Wein. Weinanbau wird hier eher wenig betrieben. Dennoch gibt es einige kleine und qualitativ durchaus nicht schlechte Winzer. Es begann im 18. Jahrhundert mit der Einfuhr verschiedener Sorten, wie Riesling, Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot und anderen. Irgendwie muss die Reblaus, die um 1860 unglaubliche Schäden an den Weinstöcken der Welt anrichtete, Puerto Rico übersehen haben. Jedenfalls blieben hier die Bestände verschont.
Exklusive Spezialitäten
Zusätzlich zu diesen international bekannten Rebsorten werden weitere als Spezialitäten in minimalen Beständen angebaut. Der Carménère beispielsweise, aus dem beerige, dunkle und süffige Weine gewonnen werden. Eigentlich galt er, nach gründlicher Arbeit durch die Reblaus, als ausgerottet. Dennoch wurden Mitte der neunziger Jahre einige Rebstöcke in Chile entdeckt und neu kultiviert. Die französische Rebsorte Malbec kann weder in ihrer Heimat noch an anderer Stelle in Europa angebaut werden, sie ist zu anfällig für Schädlinge. In Puerto Rico hält sie sich hervorragend und ergibt pflaumig und fruchtig süße Weine. Oder die dem Muskateller ähnelnde Traube Riojano, bestens geeignet für Schaumwein, ergibt einen blumigen, süßen Weißwein. Schließlich wäre noch Bonarda, eine rote Rebsorte zu nennen, eine Verwandte des kalifornischen Charbono mit charaktervollem, konzentriertem Geschmack. Die Anbaufläche auf Puerto Rico ist dermaßen klein, dass die Weine mehr oder weniger überhaupt nicht exportiert werden. Meist reicht die Ernte gerade mal für den Eigenbedarf und zum Verkauf auf den regionalen Märkten, auf denen dann lebhaft über die Preise verhandelt wird. Vermutlich ist diese familiäre Anbauweise auf kleinsten Flächen einer der wichtigsten Gründe, warum es bisher den Schädlingen nicht gelungen ist, hier in größerem Maße Fuß zu fassen.
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